Das Erdbacher Nahwärme Konzept

Die Gründe für ein eigenes Nahwärmenetz liegen auf der Hand, wir als Projektgruppe haben vor drei Jahren mit der Arbeit begonnen und uns ganz intensiv mit dem Thema beschäftigt, um das Beste für die Bürger in unseren Ort herauszufinden. Dabei hatten wir uns nachfolgende Ziele gesetzt.

  • Geld sparen! Es gibt KEINE günstigere Möglichkeit Energie zu erzeugen
  • Stabile und günstige Heizkosten. Wir möchten die Preisstabilität für unsere Rohstoffe bestimmen
  • Schonung der Umwelt
  • Nutzung der Ressourcen vor Ort
  • Eine unabhängige Wärmeversorgung für viele Haushalte
  • Keine Abhängigkeit von Großkonzernen durch erneuerbare Energieerzeugung
  • Das beste Argument für die Nahwärme ist doch, dass sich die Investition nach 5-10 Jahren, je nach Verbrauch, bezahlt gemacht hat.

Die Gemeinschaft gründet eine Genossenschaft!

Wir möchten eine Genossenschaft für die Bürger der Gemeinde gründen. Eine Genossenschaft ist vergleichbar wie ein Verein, wie der Sportverein oder Natur und Vogelschutzverein. Es wird von den Mitgliedern entscheiden, was gemacht und wie es gemacht werden soll, jeder hat eine Stimme.

Mit der Idee eine „Bürger Energie“ zu gründen, halten wir uns genau an unsere definierten Ziele, nämlich Kapazitäten zu schonen. Hier schonen wir Ressourcen und Personal sowie deren Kosten.

Wir gründen die Genossenschaft für uns Bürger.

Wir wollen für uns unabhängig günstige Energie produzieren und liefern. Nichts anderes!

Wir werden immer bemüht sein alle Kosten so gering wie möglich zu halten und jeder kann mit seiner einzigen Stimme in der Genossenschaftsversammlung seine Interessen vertreten.

Wir machen das nicht um uns hoch dotierte Positionen zu schaffen.

Alle Berechnungen beruhen auf die ehrenamtliche Arbeit aller Akteure. Wir haben schon so viel geschafft, dann schaffen wir das auch. Gemeinsam!

Wir brauchen viele Mitmacher.

Wir möchten nicht, dass in naher Zukunft Menschen in Erdbach im kalten sitzen müssen. Die Alternativen zur Nahwärme sind sehr dünn!

Wir schaffen das gemeinschaftlich!

Die Genossenschaft möchte auch eine Beratungsstelle werden, zu der jeder Bürger kommen kann, um sich persönlich über seine Möglichkeiten der Energieeinsparung am und ums Haus beraten zu lassen.

Jedes Mitglied erhält automatisch ein Geschäftsanteil der Genossenschaft.  Durch diesen Anteil bekommt er auch eine Gewinnbeteiligung (Rückvergütung) der Genossenschaft.

Die Erdbacher Nahwärme

Die Firma hofmann CERAMIC investiert in einen Abgaswärmetauscher und verkauft zu einem festgelegten Preis die Energie an die Genossenschaft. Die Energie, die durch die Abwärme der hofmann CERAMIC gewonnen wird, sind ca. 200 bis 400 kW. Durch einen 30m³ Speicher, den die Bürger Energie installiert, kann diese Abwärme als Grundlast angesehen werden. Möglicherweise reicht im Sommer diese Abwärme für alle Energieabnehmer.

Eine Überlegung könnte auch sein, dass wenn diese Energie der Abwärme im Sommer doch nicht ausreicht, die Genossenschaft Solarthermie auf angemieteten Dächern der Bürger installiert und diese in die Pufferspeicher einspeist.

Für die Heizperioden im Jahr benötigen wir ca. 800 – 850 kW Energie, für die Produktion bauen wir eine solche Heizzentrale

Die Erdbacher Genossenschaft produziert in zwei Hackschnitzelanlagen die fehlende Energie in Eigenregie. In dem Heizhaus werden zwei Verbrennungsanlagen für Hackschnitzel installiert, die je 490 kW Energie produzieren können.

Die Anlage kann sehr grobes Hackgut (G100) verarbeiten

Derzeitiger Gesamtbedarf liegt bei 842,80 kW. So haben wir haben eine Gesamt-Produktionskapazität von 1180 kW, es bleibt als ein Überschuss von 337,20 kW.

Damit können wir einen möglichen Ausfall der Abwärme von HC kompensieren.

Die beiden Biomasse Heizkessel benötigen während der Heizperiode pro Tag eine Stunde Betreuung.

Die benötigten Hackschnitzel können wir in ausreichender Menge aus dem gemeindeeigenen Wald holen. Wir haben einen Bedarf an Hackgut von 558 t jährlich das sind etwa 22 LKW (40 Tonner). Vorhandener Grünschnitt, der vom Wertstoffhof entsorgt wird, sind 213 Tonnen. Vorhandenes Kronenholz, Hecken- und Feld Holz aus Gemeindewald ca. 1023 Tonnen, also gesamt vorhandenes Hackschnitzelmaterial von 1236 Tonnen. Eine Überdeckung an Hackschnitzel von 677 Tonnen.

Wir haben in der Kalkulation Personalkosten eingestellt, damit beide zuvor genannten Punkte erledigt werden können. Hierzu planen wir mit Minijobs einzurichten

Zudem können wir möglicherweise auch auf Lieferungen von Scheitholzproduzenten zurückgreifen, die Restholz entsorgen müssen.

Außerdem besteht die Möglichkeit das jeder Bürger, Restholz aus Hecken- und Grünschnitt kostenfrei anliefern kann.

Es wurden Beträge für drei Schredder-Termine pro Jahr eingestellt. So kann das Schreddern des gelieferten Holzes als Dienstleistung erfolgen.

Wir produzieren Energie mit einem günstigen, regionalen und nachwachsenden Rohstoff. Wir bewirtschaften unseren Wald NACHHALTIG, das bedeutet, es wird nur so viel rausgenommen wie nachwächst!

Wärmenetz im Boden

In den Boden wird ein Wärmenetz eingebaut, welches immer im Eigentum der Genossenschaft bleibt. Das Verlegen der Verrohrung ist in unserer Kalkulation der größte und teuerste Punkt.

Das ist auch der Grund, warum wir jetzt schon möglichst viele Menschen vom Mitmachen überzeugen möchten. Es wird später kaum mehr möglich sein noch viele Anschlüsse zu ermöglichen. Vielleicht ist eine Kapazität von 5-15 späteren Anschlüssen möglich. Das Problem dabei ist, das diese Mehranschlüsse, die vielleicht mal kommen, (oder auch nicht) müssen von allen, die jetzt verbindlich mitmachen, über die Jahre finanziert werden.

Wir möchten gerne, dass alle Haushalte jetzt vom Start weg mitmachen und die Möglichkeit zum Anschluss annehmen! Dadurch wird das ohnehin schon preisgünstigste Angebot, noch günstiger. Je mehr mitmachen umso günstiger.

Egal wie und wodurch wir in ferner Zukunft einmal die Energie produzieren, das Netz im Boden gehört schon mal uns. Wir können viele gute Produktionen an das Netz anschließen.

Es kann ja zukünftig sein, dass z. B. die Wasserstoff-Technik sich weiterentwickelt oder die Möglichkeit das wir Sonnenenergie, die von Photovoltaikanlagen produziert wurde, optimal und preiswert speichern können. Dann hätten wir in Erdbach die Möglichkeit unseren Joker, die warme Bach und den Wallborn, mit Wärmetauschern die Energie nahezu kostenneutral zu entziehen.