Fazit unserer Bemühungen Kindern einen Ort zu ermöglichen
Wir haben uns bemüht ehrenamtlich mit unserem Trägerverein eine kurzfristige und günstige Lösung für die Betreuung von Kindern herzustellen. In der Grafik können Sie unser Engagement erahnen, welche sin Absprache mit vielen öffentlichen Stellen abgearbeitet wurde.
Leider sind wir als Verein nicht mit der oberen Naturschutzbehörde des LDK einig geworden. Das Konzept scheitert, weil das Schützenhaus im Naturschutzgebiet liegt und deshalb nicht als Rückzugsraum für die Waldgruppe benutzt werden darf.
Es ging darum, dass eine geringe Anzahl Kinder unter sechs Jahren, bei Regen (Unwetter) Zuflucht im Schützenhaus finden könnten.
Das Naturschutzgebiet „Erdbacher Höhlen“ und FFH-Gebiet „Grünland und Höhlen bei Erdbach und Medenbach“ ist sicherlich eines der ältesten in Hessen. Und aus unserer Sicht auch unbedingt schützenswert.
Das Naturschutzgebiet wird touristisch vermarktet, es führen durch zwei überregionale Fernwanderwege, einige regionale Lehrpfade und Wanderwege hindurch. Die Gasse-Schlucht sowie die Steinkammern sind überregional bekannt und als Beliebter Ausflugsort gerne besucht. Illegale Fahrrad-Trails, Fahrradtouren, Geocaching Touren als eine aufregende Outdoor-Aktivität, für die man Entdeckergeist und ein paar weitere Utensilien braucht sind stationiert.
Aber den Kindern der umliegenden Ortsteile, bleibt eine geringstmögliche Nutzung als Zufluchtsort während der Wald-Kita Öffnungszeiten verwehrt. Am Nachmittag dürfen die Kinder dann wieder kommen.
Es bleibt die Chance und Hoffnung, dass eine mögliche kommunale Einbindung in die Entscheidungsfindung der oberen Naturschutzbehörde, die Entscheidung doch noch zum positiven wenden kann.
Einer der wichtigsten Beweggründe für uns ist doch in der heutigen Zeit diese: Wir möchten dringend versuchen, Eltern nach der Elternzeit die Möglichkeit zu geben, nach ihren Wünschen und auch Notwendigkeiten aus finanzieller Sicht schnellstmöglich ihre Berufe und die Arbeit wieder aufzunehmen. Gerade in der heutigen Zeit ist jeder Monat, in dem die Kinder einen Kindergartenplatz bekommen können für die Eltern finanziell und existenziell wichtig.
Konzept der Naturgruppe „Die Erdbacher Höhlenzwerge“
Der Vorstand des Fördervereins hat dieses Konzept, welches in Zusammenarbeit mit einer Projektgruppe aus sechs in Erdbach wohnhaften Erzieherinnen/Pädagoginnen entstanden ist, erarbeitet.
Unser Vereinsname ist im Zusammenhang mit einer Naturgruppe / Waldkindergartengruppe in Erdbach Programm. WIR FÜR ERDBACH ist eine Vereinigung von einigen Erdbacher Bürgerinnen und Bürgern sowie ansässige Vereine, die für Erdbach das Beste anstreben und geben.
In der Satzung des Fördervereins steht in §2c: „Mit der Naturgruppe / Waldkindergarten möchten wir die selbstlose Förderung von Bildung und Erziehung, die Kinder- und Jugendbetreuung mit besonderer pädagogischer Prägung für das Einzugsgebiet der Gemeinde Breitscheid und Umgebung sowie die Bildung und Erziehung in der freien Natur fördern. Dabei soll die ganzheitliche Erfahrung der Natur im Vordergrund stehen. Gesunderhaltung und Kräftigung des Körpers, Stärkung des Immunsystems durch ganzjährigen Aufenthalt im Freien ist zu erreichen.“
In §3a ist zu lesen: „Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch die Organisation und der Betrieb einer Naturgruppe / Waldkindergartens ggf. mit/nur Nachmittagsbetreuung.“
- Das Beste an unserem Konzept ist, dass wir keinerlei bauliche Änderungen / Neubauten oder sonstige Versiegelungen vornehmen müssen und kurzfristig starten können um mögliche Spitzen in den stationären Kita Einrichtungen frei schaffen können. Das Konzept an sich ist nicht in Stein gemeißelt, wir sind in der Sache flexibel.
Allgemeine Pädagogik der Naturgruppe
Eine Naturgruppe setzt ein deutliches Gegengewicht zu unserer strukturierten und technischen Lebenswelt. Er zeichnet sich durch sein naturbezogenes Konzept in der Gesundheits- und Entwicklungsförderung von Kindern aus. Spielerische Tätigkeiten in der Natur haben viele positive Wirkungen. Sie verbessern die motorische Leistung der Kinder, deren körperliche Fitness und rufen ein natürliches Verständnis für Umwelt und Natur (Schutz) hervor. Komplexes, planvolles und gezieltes Spielverhalten im Wald sowie die Förderung von Kreativität und Kommunikationsbereitschaft werden in unserem Kindergarten ebenso großgeschrieben wie das tägliche Erleben von Orientierung, Risikoeinschätzung und Interesse an Pflanzen und Tieren. Wir gestalten Bildungsprozesse kooperativ mit den Kindern.
Waldkinder entdecken, erfahren und lernen in und durch die Natur anschaulich und lebensnah. Kinder und Bäume haben eines gemeinsam: Sie brauchen genügend Platz zum Wachsen. Bewegungserfahrung und Wahrnehmung mit allen Sinnen sind wesentliche Grundlagen der ganzheitlichen Entwicklung. Waldkinder erfahren ihre Umwelt nicht nur durch den Verstand, sondern mit Herz und Hand. Wir nutzen die Natur als „Entwicklungshelfer“ und „pädagogische Kraft“, was natürlich nur draußen stattfinden kann. In unserer pädagogischen Arbeit orientieren wir uns an den Kriterien für nachhaltige Entwicklung sowie dem Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan.
Elternarbeit und -initiative spielen in unserem Kindergarten eine zentrale Rolle. Durch Mitmachstunden und Übernahme diverser Aufgaben und Tätigkeiten rund um den Kindergarten engagieren sich Eltern im Interesse ihrer Kinder aktiv. Eine enge Kooperation und Kommunikation mit dem Team werden somit stets gewährleistet. Dies ist wichtiger Bestandteil der Übergänge Familie-Kindergarten-Schule und ermöglicht allen Beteiligten ein offenes Miteinander.
Die Vorteile einer Naturgruppe in Erdbach
In Erdbach gibt es derzeit keinen Kindergarten oder eine ähnliche Einrichtung. Lange Zeit unverkaufte freie Bauplätze lassen vielleicht darauf schließen, dass dieser Missstand jungen Familien das Bauen in Erdbach als zukünftigen Wohnort ausschließen lässt. Das geplante Nahwärmenetz in Zusammenhang mit einer möglichen zusätzlichen Bebauung am ehemaligen Bahngelände, welches möglicherweise Bauplätze entstehen lassen könnte, sowie einige freiwerdende bebaubare Baulücken sprechen für die Entwicklung des kleinen Dorfes. In den Breitscheider Ortsteilen mit Kindergarten sind jedenfalls gemeindeeigene Bauplätze nie lange unverkauft.
Zudem ist der öffentliche Nahverkehr in Erdbach für die Hin- und Rückfahrt zum angebotenen Betreuungsplatz in Verbindung mit Arbeitszeiten der Eltern nicht in einen machbaren Einklang zu bringen.
Wir möchten dringend versuchen, Eltern nach der Elternzeit die Möglichkeit zu geben, nach ihren Wünschen und auch Notwendigkeiten aus finanzieller Sicht schnellstmöglich ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Gerade in der heutigen Zeit ist jeder Monat, in dem die Kinder einen Kindergartenplatz bekommen können für die Eltern existenziell wichtig. Wir sind überzeugt, dass das Angebot einer Naturgruppe in Erdbach auch zum Freiwerden von Kapazitäten in den anderen Einrichtungen der Großgemeinde führen wird und so einige Anforderungen auf einen Platz für mehr Familien erfüllt werden können. Wir möchten in sehr guter Zusammenarbeit und gemeinsam mit einem Träger versuchen, für jedes Kind, welches möchte, einen Platz anbieten zu können.
Eine personell durchgängige Sicherstellung der Einrichtung und die Attraktivität der Arbeitsplätze lässt sich in Zusammenarbeit und Schulterschluss mit einem Externen Träger oder den beiden Einrichtungen der Gemeinde Breitscheid und im möglichen Austausch von Personalressourcen viel besser sicherstellen als die Trägerschaft durch unseren Verein.
Das Vorschulprogramm könnte ebenfalls in Kooperation mit den bestehenden Kindertagesstätten organisiert werden. Da das Anbieten einer Nachmittagsbetreuung aufgrund der Arbeitssituation vieler Eltern unabdingbar ist, wäre auch mit Blick auf diesen Aspekt und die bessere personelle Abdeckung eine Angliederung der Naturgruppe an eine der beiden bestehenden Kindertagesstätten wünschenswert.
Das Einrichten der Naturgruppe in Erdbach sehen wir durch die geografische Nähe zu Medenbach und Breitscheid sowie die gute verkehrstechnische Anbindung als vorteilhaft.
Erdbach liegt in 320 m Meereshöhe in einem geschützten Talkessel, der sich nur nach Osten hin öffnet. Dadurch ist das Klima in Erdbach sehr gut im Freien auszuhalten, schon in der Späthallstattzeit (800-200 v.Chr.) haben sich Menschen in geschützten Talauen und in der Nähe von starken Quellen bei Erdbach angesiedelt. 😊
Die geologischen Gegebenheiten in Erdbach werden touristisch öffentlich vermarktet und überregional beworben, alle Besonderheiten bieten sich geradezu an, um unseren Kindern spielerisch die Umwelt, die Natur und den Naturschutz schon im Kindsalter mit auf den Lebensweg zu geben.
Folgende Aspekte können die Kinder in Erdbach erleben und entdecken: die Ausstellung der Erd- und Vorgeschichte, der Schulgarten an der alten Schule könnte als Nutzgarten angelegt werden, der großzügige Kinderspielplatz, der Platz am Fossilien-Homberg (ein urzeitliches Wattenmeer), das Museum Erdbachium (das geologisches Zeitalter), Korallenriff aus der Devon-Zeit, der Karstlehrpfad und auch die Erdbach selbst. Dies alles kann dazu beitragen unseren Kindern die Heimat und all ihre Besonderheiten für ihr Leben mitzugeben. Auch die in Erdbach ansässige Speläologische Arbeitsgemeinschaft Hessen e.V. (SAH) kann nach ihren Möglichkeiten in die Betreuung und Bildung der Kinder einbezogen werden.
Das Alles ist sicherlich auch eine gute Vorbereitung für die Zukunft, indem Interesse zum Mitmachen beim Schauhöhlenbetrieb Herbstlabyrinth und die touristische Vermarktung der Gemeinde geweckt werden.
Das Erdbacher Schützenhaus welches durch unseren Verein im Zugriff als ursprünglicher Rückzugsraum angedacht war, ist aus Gründen des Naturschutzes nicht genehmigt worden.
Alternativ
In Erdbach gibt es noch die alte Dorfschule, welche im Besitz der Gemeinde Breitscheid ist. In diesem Gebäude gibt es Räume, deren Nutzung geprüft werden könnte.
Wir schlagen vor, diese als Rückzugsraum zu nutzen. Hier ist mit wenig Aufwand und kostengünstig alles, was notwendig ist, vorhanden und zu den Zeiten einer Kinderbetreuung sind der Schulsaal und der davorliegende Flur unbenutzt. Der Hauptraum ist der ehemalige Schulsaal, der mit Tischgruppen bestuhlt ist.
Die Toilettenanlagen beinhalten geschlechtlich getrennte WCs sowie eine behindertengerechte Anlage. In dem sehr breiten Flur könnten Garderobenhacken und Abstellmöglichkeiten für die Kleidung, die im Schutzraum gelagert werden muss, geschaffen werden. Auch die Grundausstattung zum Forschen, Entdecken, Werken, Gestalten und Musizieren könnte in diesem Flur aufbewahrt werden und wäre für die Erzieherinnen und Erzieher somit schnell und gut zu erreichen.
Vor dem Dorfgemeinschaftshaus befindet sich zudem ein großer Parkplatz, der sich ideal für das Holen und Bringen der Kinder eignet und auch den Erzieherinnen und Erziehern genügend Parkplätze zur Verfügung stellt. Vor dem Dorfgemeinschaftshaus ist zudem eine Höchstgeschwindigkeit von 30km/h vorgeschrieben, was die Verkehrssicherheit in diesem Bereich erhöht.
Durch die zentrale Lage des Schutzraumes und des Bring- bzw. Abholortes können viele, für eine Naturgruppe geeignete Orte erreicht werden, seien es freie Waldflächen, das Karstgebiet oder auch der Spielplatz, der direkt gegenüber vom Dorfgemeinschaftshaus liegt. Zudem befindet sich in wenigen Metern Entfernung das alte Bahnhofsgebäude, wo Hühner und Kühe gehalten werden. Somit könnte sogar eine Kooperation mit den ortsansässigen Bauern angestrebt werden.
Vor dem Dorfgemeinschaftshaus wurde bereits ein Kräutergarten angelegt, an der Seite und hinten ist aber ebenfalls noch viel Platz, sodass die Kinder eigenes Obst und Gemüse anbauen könnten.
Direkt neben dem alten Schulsaal liegt zudem die Bücherei von Erdbach. Hier kann überlegt werden, eine Leseecke für die Kinder einzurichten und somit das Literaturverständnis zu fördern.
Das Konzept – Natur, Bewegung und Ernährung
Durch den täglichen Aufenthalt im Freien erhalten die Kinder neue Möglichkeiten, der Natur zu begegnen. Sie erleben ihre Umwelt spielerisch mit allen Sinnen, sei es bei Rollenspielen oder dem Bauen, Toben, Werken und Verstecken. Die Natur kann von ihnen entdeckt und kennengelernt werden, indem sie ebendiese beobachten, erforschen und Prozesse erkennen. Dabei steht auch im Vordergrund, den Kindern Verhaltensregeln zum Schutz der Tiere und Pflanzen zu vermitteln. Gerade im Hinblick auf das Natur- und Vogelschutzgebiet, welches sich im Karstgebiet in Erdbach befindet, ist dieser Aspekt von größer Bedeutung. Zudem erleben die Kinder sinnliche Erfahrung vertiefend, indem beispielsweise bewusst und gezielt auf Geräusche in der Natur gehört oder Waldkunst hergestellt wird.
All diese Aspekte sind eng verknüpft mit dem zweiten zentralen Begriff des Konzeptes: der Bewegung. Gerade in der heutigen Zeit fällt es immer mehr auf, dass Kinder und Jugendliche zu wenig Zeit im Freien verbringen und sich dadurch nicht genug bewegen, was zu ernsthaften Erkrankungen führen kann. Die Ausrichtung der Naturgruppe wirkt dem entgegen, da die Kinder gemeinsam mit den Erzieherinnen und Erziehern die Natur rund um das Dorfgemeinschaftshaus Erdbach erkunden und dabei immer wieder längere Spaziergänge machen. Zudem erhalten die Kinder die Möglichkeit zum Klettern, Bauen, Spielen und Toben im Freien.
Wie bereits in einem oberen Abschnitt beschrieben, gibt es rund um das Dorfgemeinschaftshaus Wiesen, sodass das Anbauen von Obst und Gemüse möglich ist. Das bietet sich an, um den Kindern die Aspekte Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung näher zu bringen. Das Aussäen, Versorgen und abschließende Ernten der Lebensmittel stellt für die Kinder eine gewinnbringende Lernerfahrung dar.
Wir könnten uns vorstellen, dass Kinder ab 3 Jahren bis zur Einschulung in der Zeit von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr in der Naturgruppe betreut werden. Um dennoch eine Ganztagsbetreuung gewährleisten zu können, wäre die Kooperation mit den bestehenden Kindertagesstätten wünschenswert. Zum Transport der Kinder könnte ein Shuttlebus eingerichtet werden, der die Kinder mittags in Erdbach abholt und in die jeweilige Einrichtung bringt. Das Mittagessen könnte entweder über einen Caterer bestellt und gebracht werden oder es wird in der angegliederten Kindertagesstätte zubereitet und nach Erdbach gebracht. Auch das Vorschulprogramm würde in Kooperation mit der Kindertagesstätte geplant und durchgeführt werden.
Der Übergang von der Familie in den Kindergarten wird in enger Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet. Die Eingewöhnung orientiert sich am Berliner Eingewöhnungsmodell. Ein Elternteil begleitet das Kind in der Anfangszeit – die Bezugserzieherin bzw. der Bezugserzieher steht als Ansprechpartnerin bzw. Ansprechpartner zur Verfügung. Hierbei ist eine enge Absprache zwischen Eltern und Fachkräften erforderlich und es sollte sich ausreichend Zeit (bis zu 4 Wochen) genommen werden.
Abschließende Worte
Da wir ein Mehrsparten-Förderverein sind, könnten wir uns als Förderung vorstellen, eine Sparte „Erdbacher Höhlenwichtel“ satzungsgemäß zu betreuen und dabei zum Beispiel die Organisation von Veranstaltungen (Sommerfest, Weihnachtsmärkte) zur finanziellen Unterstützung durchzuführen. Auch die Weiterleitung von Spenden, Beiträge, Umlagen, Zuschüsse und sonstigen Zuwendungen ist durch uns gesichert.
Ein komplettes pädagogisches Konzept, Betreuungsvertrag, Betriebsgenehmigungen, Personal sowie die Kalkulation der Kosten möchten wir gerne in Zusammenarbeit mit dem Träger ausarbeiten.
Wir freuen uns auf konstruktive und zielorientiere Gespräche. Getreu nach unserem Motto „Hand in Hand mit der Natur…und den Menschen“
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Eichhofer
(Vorsitzender des Fördervereins)