Im Winter war samstags Wildfütterung angesagt. Zum Unterrichtsbeginn wurde bei »Daubs Herbert« Wildfutter geholt und in Rucksäcke verstaut. Dann ging’s mit Skiern und Schlitten in die Gemarkung, um die Futterstellen zu versorgen. Dabei lernten wir auch gleich von dem sportlichen Fritz, was ein Telemarkschwung ist. Durch Spenden konnte die Schule Ende der fünfziger Jahre Instrumente anschaffen. Ein Xylophon, zwei Glockenspiele, ein Triangel, eine Trommel und diverse Flöten wurden gekauft. Mehrere Male im Jahr wurden Eintrittskarten gemalt und gegen ein geringes Entgelt im Dorf angeboten. Die Konzerte waren jedesmal ausverkauft. Und der Lehrer spielte mit der Geige und die Sigrid mit ihrem Schifferklavier dazu. Und dann die Theaterstücke. »Prinzessin auf der Erbse« oder »Die Bremer Stadtmusikanten«, sie wurden gut einstudiert und waren darum auch von Erfolg gekrönt.
Die Erdbacher Kinder mussten 1966 (Oberstufe) sowie 1968 (Grundschule) nach Schönbach gehen, da die eigene Schule der Reform zum Opfer fiel. Fritz Habicht hatte da sicherlich Lunte gerochen, setzte er sich doch bereits 1963 nach Oberscheld ab und war dort bis zu seiner Pensionierung als Rektor angestellt. Eine schöne Zeit damals in der Dorfschule in Erdbach, die sicherlich viele nicht missen möchten.
Quelle: Zeitungsgruppe Lahn Dill, Autor: Gerd Werner, Erdbach